Im Abschnitt KREATIVE IDEEN meines BLOGS werde ich Euch von nun an Vorschläge vorstellen, wie man das Wissen über Kalligrafie im Alltag anwenden kann. Viele wissen nicht was Kalligrafie ist, die im Deutschen auch Schönschreibkunst genannt wird, und aus diesem Grund wissen Sie auch nicht, für was alles ein Kalligrafie-Kurs und die erworbenen Fertigkeiten genutzt werden können. Hier findet Ihr wunderschöne Erzeugnisse und Schritt-für-Schritt Anleitungen zusammengefasst, von denen ich überzeugt bin, dass diese Euer Interesse wecken und Euch überzeugen werden, diese auch selbst auszuprobieren.
Schritt-für-Schritt Anleitung
Heute stelle ich Euch eine super kreative Idee vor, die zugleich Elemente einer dringend benötigten Übung enthält, ohne welche es in der Kalligrafie einfach nicht geht. Zu Beginn des Erlernen der Kalligrafie ist die Übung nämlich das Wichtigste, wenn wir unsere Talente entwickeln und lange genug mit der Ausübung der Kalligrafie ausharren wollen, um die Transformation unseres Charakters zu erleben. Ein gutes Beispiel dafür, wie man Übungseinheiten mit ein wenig Vorbereitung und Organisation sinnvoll nutzen kann, ist die Herstellung von Geschenkpapier. Dieses könnt Ihr zum Verpacken von Geschenken, Büchern oder Heften verwenden. Oder auch um einen Briefumschlag zu gestalten. Und wenn Ihr das Geschenkpapier plastifiziert, bekommt Ihr eine schöne Platzdecke.
1. Auswahl von geeignetem Papier
Wählt das Papier aus, auf das Ihr schreiben wünscht. Stellt sicher, daß das Papier groß genug ist, um das ausgewählte Buch bzw. Geschenk einzuwickeln. Achtet besonders darauf, dass der Papierbogen nicht zu saugfähig ist. Wenn es wie ein Löschblatt ist, dann wird die Tusche auslaufen und die Buchstaben werden nicht scharf sein. Und dies wird keine geeignete Übung darstellen, da bei der Kalligrafie gerade die Kontraste zwischen dünnen und dicken Linien wichtig sind. Bevor Ihr mit dem Projekt beginnt, überprüft an einer Kante des Blattes, wie sich das Papier verhält. Ich verwende gerne Papierbögen aus dem Zeichenblock.
2. Hilfslinien und wie man diese richtig zeichnet
Nachdem Ihr einen geeigneten Schreibbogen ausgewählt habt, zeichnet Hilfslinien. Zeichnet die Linien mit einem weichen Bleistift und sehr leicht, so dass diese, nachdem die Schrift getrocknet ist, mit einem weichen Radiergummi wegradiert werden können.
Zur Übung ist es äußerst wichtig, daß die Buchstaben die Grund- und Oberlinie berühren. Auch ist es unerläßlich, dass die Buchstaben aufrecht geschrieben werden (z.B. bei der Karolingischen Minuskel oder Unziale) bzw. in einem bestimmten Winkel geneigt sind (z.B. 35-Grad-Winkel beim Schriftstil Italika oder Copperplate). Beim Ziehen der Hilfslinien sollte der Abstand zwischen den einzelnen Reihen berücksichtigt werden. Denkt an den benötigten Platz für Buchstaben mit Serifen. In der Kalligrafie sind Serifen jene Teile der Buchstaben, die unter die Grundlinie oder über die Oberlinie ragen.
Beispiel Nr. 1: Wenn wir die Schrift Karolingische Minuskel anwenden, beträgt die Höhe der Buchstaben 5 Federbreiten (a, c, e, i …), die Serifen sind 3 Federbreiten hoch (b, d, j, g). Beim Ziehen der Hilfslinien bedeutet das 3 /5/3/3 /5/3 und wenn wir das in Zentimeter umwandeln 6 /10/6/6 /10/6. Diese Berechnung gilt für das Schreiben von 2 Zeilen. Die Innere Anordnung wird nun bis zum Papierrand wiederholt.
Idee 1 Wenn der Papierbogen groß genug ist, kann man zwischen den Absätzen größere Abstände lassen (anstatt 3 betragen diese 5 Federbreiten).
Idee 2 Oder Ihr schreibt mit einer größeren Feder, z:B. 3-5mm, somit wird das Blatt schneller vollgeschrieben und dabei erfährt Ihr viel über die Zusammensetzung und den Charakter jedes Buchstabens. Für Anfänger empfehle ich dringend Übungseinheiten mit dickeren Federbreiten, 3 – 5 mm.
Idee 3 Ihr könnt einzelne Wörter oder Sätze beliebig auf dem Bogen verteilen. Spielt und genießt das experimentieren. Dies wird sicherlich am meisten zum ultimativen Erfolg beitragen.
3. Farbauswahl der Kalligrafie-Tusche
Wählt die Tusche aus. Ich schlage vor, daß Ihr verschiedenfarbige Tusche auswählt, da sich die Farben schön untereinander vermischen. Ich verwende gerne eine Kombination von Hell- und Dunkelblau oder Rot und Gelb. Dies ergibt eine dritte, die Farbe Orange. Auch die Kombination von Gelb und Braun ist sehr schön. Kurz gesagt, mischt Grundfarben miteinander und lernt den Farbkreis kennen. Beim Kombinieren von Farben, beginnt mit einer hellen Farbe, dann taucht die Feder in eine etwas dunklere Farbe. Die restliche Tusche von der ersten Farbe ergibt einen sanften Farbübergang. Beim dritten Eintauchen wird die Tusche dunkel sein. Wenn die dunkle Tusche aufgebraucht ist oder Ihr diese nicht mehr verwenden wünscht, reinigt die Feder und erst dann taucht die Feder in eine hellere Farbe. Es reicht, wenn die Tusche mit einer Papierserviette aufgesaugt wird bzw. mit Toillettenpapier, eine Rolle davon habe ich stets auf meinem Schreibtisch stehen.
Sehr schöne Kontraste werden erzielt, wenn sich die hellen und dunklen Farbe gleichmäßig vermengen, abrupte Übergänge sollten vermieden werden, aber genau das ist der Zweck des heutigen Kreativ-Workshops. Auf diese Weise habe ich auch meine besten Fertigkeiten erlernt.
4. Textauswahl
Der Vorteil eines solchen Projekts ist, dass es nichts ausmacht, wenn man einen Buchstaben auslässt oder wenn ein Buchstabe nicht optimal gelingt. Niemand wird es bemerken. Vermeidet jedoch die Angewohnheit, einen Buchstaben durchzustreichen oder zu korrigieren. Sobald der Buchstabe mit Tusche auf Papier geschrieben ist, gibt es nämlich kein Zurück mehr. Wenn der Text korrigiert wird, erzeugt Ihr einen Fleck. Und dieser hebt sich vom ganzen Papier ab. Aber auch das stellt kein Problem dar, denn an dieser Stelle könnt Ihr ein dekoratives Element anbringen.
Ein Geschenk, daß ich zum 50. Geburtstag von einer Kursteilnehmerin geschenkt bekam. Autorin des Geschenks, d.h. des Geschenkpapiers und der gehäkelten Tasche, ist Karla Lužar
Kurzum, experimentiert und seid Euch bewußt, dass diese spielerische Übung viel zur Meisterung der Kalligrafie beiträgt.
Kalligrafie - Einladung
Ich lade Euch an, regelmässig meinen Facebook-Seiten Kalligraphie NRG und Natalija Resnik zu folgen, wo ich neue Produkte und Kurs-Termine veröffentliche.
Gemeinsam werden uns die ersten Schritte in die magische Welt der Kalligrafie leichter fallen.